24 Sekunden fehlen zum zweiten Sieg
Der EV Landshut unterliegt im ersten Final-Heimspiel gegen die Tilburg Trappers mit 4:5 nach Verlängerung – 1:1 in der „Best of Five“-Serie

ABDREHEN IN RICHTUNG SPIEL DREI UND VIER: Kevin Bruijsten beschert den Tilburg Trappers mit seinem Treffer in der Verlängerung den 5:4-Sieg in Landshut und damit den Ausgleich in der "Best of Five"-Serie. Foto: Georg Gerleigner.
Alles wieder offen! Der EV Landshut hat im zweiten Playoff-Finalspiel der Eishockey-Oberliga eine Heimniederlage hinnehmen müssen. 24 Sekunden vor der Schlusssirene erzielten die Tilburg Trappers den 4:4-Ausgleich und bejubelten in der Verlängerung schließlich den 5:4-Erfolg. Damit steht es in der „Best of Five“-Serie nun 1:1. Spiel drei wird am Freitag (20 Uhr/Ijssportcentrum Stappegoor) in Tilburg angepfiffen. Das vierte Spiel findet am Sonntag zur familienfreundlichen Anfangszeit um 16 Uhr im Landshuter Eisstadion am Gutenbergweg statt. Der Vorverkauf für diese Partie beginnt am Donnerstag um 12 Uhr im Onlineshop. HIER geht’s zum Ticketshop. Die Geschäftsstelle hat am Freitag von 8 bis 12 Uhr geöffnet.
Das vorletzte Spiel im „alten“ Eisstadion am Gutenbergweg begann äußerst emotional. Die knapp 4300 Zuschauer feierten den frisch-gebackenen DEL 2-Aufsteiger, der zur Feier der Rückkehr in die zweithöchste deutsche Spielklasse in traditionsreichen rot-weißen Trikots auflief, mit „Nie mehr Oberliga“-Sprechchören und sorgten für eine echte Gänsehaut-Atmosphäre.
Vom ersten Bully an entwickelte sich ein packender Schlagabtausch – genauso wie es sich für ein Finale gehört! Brenzlige Torraumszene im 30 Sekunden-Takt, intensive aber faire Zweikämpfe und geniale Kombinationen; kein Zuschauer wird sein Kommen an diesem Abend bereut haben. Tilburg agierte zu Beginn etwas kaltschnäuziger und nutzte gleich sein erstes Powerplay zum Führungstreffer durch Mitch Bruijsten. Doch der EVL ließ sich nicht lumpen, konterte nur vier Minuten später durch „Il Capitano“ Max Forster und drehte die Partie dank Miloslav Horava, der die Scheibe nach einer feinen Einzelaktion versenkte. Wie schon in Tilburg war der EVL zunächst die effizientere Mannschaft – und hatte einen bärenstarken Torwart. Patrick Berger vereitelte alleine im ersten Abschnitt ein halbes Dutzend bester Chancen des holländischen Rekordmeisters.
59 Sekunden nach Wiederbeginn war dann aber auch Berger machtlos. Tilburg kam durch Kevin Bruijsten zum sicher nicht unverdienten 2:2-Ausgleich. Auch dieser Nackenschlag brachte den EVL aber nicht aus dem Tritt. Der „Süd-Vize“ bot dem „Nord-Meister“ nicht nur die Stirn, sondern hatte in der Folge auch die besseren Möglichkeiten. Marc Schmidpeter (24.) traf allerdings nur das Tilburger Torgestänge. Der Rest des Mitteldrittels war ein beinharter Kampf um jeden Zentimeter Eis – doch zwei glänzende Torhüter sorgten dafür, dass zunächst keine weiteren Treffer mehr fielen.
Dafür durfte der EVL nach 123 Sekunden im Schlussabschnitt wieder jubeln. Max Hofbauer stocherte die Scheibe mit der Rückhand nach einem -Abpraller zur umjubelten 3:2-Führung in die Maschen. Die Freude wehrte aber nur 87 Sekunden. Nach einer umstrittenen Strafzeit gegen Sebastian Alt nutzte Tilburg die numerische Überlegenheit zum neuerlichen Ausgleich.
Die Trappers hatten sogar die Führung auf dem Schläger, doch Patrick Berger zeigte gegen Danny Stempher eine überragende Reaktion, ehe kurz darauf Schiedsrichter Alexander Singer verletzt auf dem Eis liegen blieb. Nach einer kurzen Behandlungspause konnte der Referee aber weitermachen.
Miloslav Horava ließ wenige Augenblicke später das Eisstadion erneut erbeben. Kurz nach Ablauf einer Tilburger Strafe krönte „Milo“ ein fantastisches Solo mit einem Schlenzer ins lange Eck – 4:3, der Eislaufverein war wieder vorne!
Tilburg reagierte mit wütenden Angriffen, setzte in einer dramatischen Schlussphase alles auf eine Karte und belohnte sich 24 Sekunden vor der Schlusssirene. Erst hatte der EVL noch eine Unterzahl bravourös gemeistert, doch Ivy van den Heuvel jagte die Scheibe zum Ärger der EVL-Fans ins Netz
„Das war natürlich ärgerlich, auch wenn das 4:4 sicher auch ein gerechtes Ergebnis war. Ich kann niemandem einen Vorwurf machen. Wir haben ein grandioses Eishockey-Spiel auf hohem Niveau gesehen. Beide Mannschaften haben ihre Chancen gehabt. Wir müssen auch mal die Kirche im Dorf lassen. Landshut kann halt nicht immer gewinnen“, resümierte EVL-Trainer Axel Kammerer nachdem Kevin Bruijsten mit seinem dritten Tor an diesem Abend in der Verlängerung den Ausgleich in der „Best of Five“-Serie schaffte.
„Es war ein großes Comeback. Wir haben großen Charakter gezeigt und vor allem bei den „Special Teams“ eine tolle Leistung gezeigt. Jeder Fehler wurde bei uns bestraft, aber wir sind einfach immer drangeblieben. Jetzt müssen wir schnell wieder frisch werden, denn wir haben in den letzten 14 Tagen sieben Spiele bestritten“, fasste Tilburgs Coach Bo Subr zusammen.
Die Playoff-Übersicht finden Sie hier.
Wichtige Infos zum weiteren Verlauf der Finalserie:
- Ticketvorverkauf für Spiel 4 (Sonntag, 16:00 Uhr): ab 25.04. - 12:00 Uhr in unserem Online-Ticketshop (Ticketmaster)
- Die Geschäftsstelle ist am 25.04. geschlossen (Freitag, 26.04. ist regulär geöffnet)
- Partie Nummer 3 in Tilburg am morgigen Freitag wird wieder live in der EVL-Sportsbar übertragen. Das Stadion-Restaurant öffnet dabei um 18:30 Uhr.
EV Landshut: Berger; Zitterbart, Ostwald, Alt, Kronthaler, Ettwein, Nägele; Schmidpeter, Plihal, Horava, Baßler, Ehl, Fischhaber, Hofbauer, Forster, P.Abstreiter, Schinko, Jirik, Sedlar, Trinkberger, L.Abstreiter.
Tore: 0:1 (6.) M.Bruijsten (Loginov/Nagtzaam), 1:1 (10.) Forster (Schinko/Jirik), 2:1 (14.) Horava (Schmidpeter/Plihal), 2:2 (21.) K.Bruijsten (Nagtzaam/Vogelaar), 3:2 (43.) Hofbauer (Forster/Ostwald), 3:3 (44.) K.Bruijsten (M.Bruijsten/Loginov), 4:3 (48.) Horava (Forster/Ostwald), 4:4 (60.) van den Heuvel (Stempher/Montgomery), 4:5 (67.) K.Bruijsten (Loginov/Collier).
Strafminuten: Landshut: 10, Tilburg: 8.
Schiedsrichter: Alexander Singer.
Zuschauer: 4284