Aus 0:3 mach 6:3 – Der­by­spek­ta­kel am Gu­ten­berg­weg

EV Lands­hut schlägt Spit­zen­rei­ter Eis­bä­ren Re­gens­burg mit 6:3 und be­en­det die Haup­trun­de auf Platz drei

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Da war der EVL schon nicht mehr zu halten: Miloslav Horava & Co bejubeln die grandiose Aufholjagd gegen die Eisbären Regensburg. Foto: Georg Gerleigner.

Welch ein Spektakel! Erst ist der EVL in den Startlöchern stecken geblieben, aber dann hat er doch noch mächtig abgeliefert! Eishockey-Oberligist EV Landshut hat seinen Fans nach einem frühen 0:3-Rückstand im Ostbayernderby gegen die Eisbären Regensburg noch eine spektakuläre Aufholjagd geliefert. Nach 60 Minuten bejubelten 3009 Zuschauer im bestens besuchten Eisstadion am Gutenbergweg einen 6:3 (2:3/0:0/4:0)-Triumph des EVL, der die Hauptrunde mit 66 Zählern auf Platz drei beendet hat. Der Rückstand auf Peiting und Regensburg auf den Plätzen eins und zwei beträgt gerade einmal vier Pünktchen.

„Das war ein echter Alptraum-Start. Drei Schüsse, drei Tore – das war so nicht geplant“, sagte EVL-Chefcoach Axel Kammerer zur Anfangsphase in der die Gastgeber regelrecht neben den Schlittschuhen standen. Als eine Konsequenz musste auch Patrick Berger seinen Platz zwischen den Pfosten räumen. Ab Minute 14 stand Max Englbrecht im EVL-Gehäuse und musste fortan nicht mehr hinter sich greifen.  
 
Landshut profitierte dabei auch von einer kuriosen Maßnahme von Regensburgs Trainer Igor Pavlov. Nachdem Miloslav Horava in Überzahl den ersten Landshuter Treffer des Abends markierte (12.), beorderte Pavlov seine Mannschaft nach einer weiteren Strafzeit in Richtung Kabine, um seinen Unmut über die Entscheidung von Schiedsrichter Erich Singaitis kundzutun. Als Folge musste Regensburg zwei Minuten lang in doppelter Unterzahl spielen – und Landshut gelang der Anschlusstreffer durch Marc Schmidpeter (14.)
 
„Dann ist eine Dynamik entstanden, die uns sichtlich Auftrieb gegeben hat“, meinte Kammerer. Nun war der EVL viel besser im Spiel. Nachdem in den ersten zehn Minuten rein gar nichts funktioniert hat, waren die Niederbayern viel besser in den Zweikämpfen und traten deutlich aggressiver. Schon im zweiten Drittel hatten die Dreihelmenstädter beste Chancen zum Ausgleich, den besorgte aber erst der an diesem Tag „überragende“ (O-Ton Axel Kammerer) Mario Zimmermann elf Minuten vor dem Ende. Jetzt war die EVL-Lawine richtig ins Rollen gekommen: Erst Kapitän Max Forster (50.) und dann Marco Baßler mit zwei blitzsauberen Einzelaktionen (55./57.) stellten schließlich den vielumjubelten 6:3-Endstand her.

„Nach der 3:0-Führung haben wir gedacht, dass es so weiter geht. Aber Landshut ist eine kämpferisch starke Mannschaft und sie haben absolut verdient gewonnen. Wir haben defensiv zu oft keine Ordnung mehr gehabt“, bilanzierte Regensburgs Igor Pavlov.

„Ich bin einfach sehr stolz auf meine Mannschaft. Dieses Spiel wird vielen noch lange in Erinnerung bleiben. Wir wissen aber auch, dass wir noch Einiges zu verbessern haben“, verteilte Axel Kammerer zum guten Schluss noch ein dickes Lob an sein Team. Außerdem kündigte der Trainer, der gerade seinen Vertrag bis zum Jahr 2020 verlängert hat, an, dass Peter Abstreiter nach langer Verletzungspause vor seinem Comeback steht. Die EVL-Fans dürfen sich also auf die Rückkehr eines echten Publikumslieblings freuen.
 
Zum Auftakt der Meisterrunde wartet auf den EVL nun gleich der nächste Derby-Knaller. Am Freitag (19.30 Uhr/emilo-Stadion) sind die Rot-Weißen zum zweiten Mal in dieser Saison beim Erzrivalen Starbulls Rosenheim zu Gast. Am Sonntag (18 Uhr/Eisstadion am Gutenbergweg) kreuzt dann der EC Peiting zum ersten EVL-Hauptrunden-Heimspiel in Landshut auf.  
 
EV Landshut: Berger (ab 14. Englbrecht); Zimmermann, Zitterbart, Ostwald, Alt, Kronthaler, Nägele, Ettwein, Pfenninger; Horava, Forster, Schmidpeter, Ehl, Fischhaber, Schinko, Baßler, Sedlar, Stähle, Stanik, Trinkberger.
Tore: 0:1 (3.) Schwarz (Vinci/Stöhr), 0:2 (4.) Flache (Keresztury/Vogel), 0:3 (7.) Tausch (Divis/Herrmann), 1:3 (12.) Horava (Forster/Ostwald), 2:3 (14.) Schmidpeter (Ostwald/Horava), 3:3 (49.) Zimmermann (Schmidpeter/Horava), 4:3 (50.) Forster (Zimmermann/Horava), 5:3 (55.) Baßler (Stähle), 6:3 (57.) Baßler (Sedlar/Zitterbart).
 
Strafminuten: Landshut: 6, Regensburg: 8.
 
Schiedsrichter: Erich Singaitis
Zuschauer: 3009