5:8 – Tag des of­fe­nen Tores am Gu­ten­berg­weg

EV Lands­hut ver­liert das baye­ri­sche Derby gegen Kauf­be­u­ren

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UNTER DAUERBESCHUSS: Die EVL-Defensive, hier mit Patrick Berger zwischen den Pfosten, wurde vom ESV Kaufbeuren am Dienstagabend mächtig durcheinander gewirbelt. Foto: Christian Fölsner.

Zum ersten Mal seit sechs Spielen musste der EV Landshut das Eis in der DEL2 mal wieder ohne etwas Zählbares verlassen. Die Niederbayern unterlagen im Nachholspiel des neunten Spieltags dem ESV Kaufbeuren bei einem echten Torfestival mit 5:8. Die Allgäuer waren in den entscheidenden Situationen meist einen Schritt schneller und deckten erhebliche Schwächen in der Landshuter Defensive auf.

"Wir haben heute gegen einen Gegner verloren, der einfach besser war. Unser Defensiverhalten und unser Defensivspiel war nicht gut genug. Das hat Kaufbeuren gut ausgenutzt. Sie waren über 60 Minuten die bessere Mannschaft“, fasste EVL-Coach Axel Kammerer kurz und bündig zusammen.

Zu Beginn lief es für die Hausherren aber noch nach Plan: Trotz eines druckvollen Beginns der Kaufbeurer, durfte der EVL zuerst jubeln. Robbie Czarnik veredelte nach exakt vier Minuten ein mustergültiges Zuspiel von Mathieu Pompei zum 1:0 (5.). Danach wurden die Gäste aber immer zielgerichteter in ihren Aktionen, trafen zunächst in Überzahl nur das Torgestänge und stellten im zweiten Powerplay des Abends durch Wörle auf 1:1 (16.) – ein gerechter Zwischenstand nach dem ersten Drittel. Im zweiten Durchgang brachen dann aber alle Dämme. Kaufbeuren profitierte zunächst davon, dass Jaroslav Hübl gleich zweimal innerhalb von 68 Sekunden eine unglückliche Figur machte. Erst rutschte eine Scheibe von Jere Laaksonen über die Linie (1:2/23.), dann feuerte Max Lukes gleich noch das 1:3 hinterher. EVL-Trainer Axel Kammerer reagierte prompt und ersetzte Hübl im Tor durch Patrick Berger. Um eine gute Antwort auf den einen oder anderen Gegentreffer war der EVL in dieser Saison kaum verlegen, und so war es auch diesmal. Mathieu Pompei und Max Hofbauer sorgten innerhalb von 56 Sekunden für die vielumjubelten Tore zum 3:3-Ausgleich
Doch anstatt nun genauso schwungvoll weiterzumachen, ließ sich der EVL plötzlich an die Wand spielen und war in Defensive nicht mehr Herr der Situation. Sami Blomqvist (27.), Max Lukes (31.) und Joseph Lewis (38.) nutzten die Konfusion in der rot-weißen Defensive aus und schossen den ESV Kaufbeuren zu einer 6:3-Führung. Immerhin: 52 Sekunden vor Ende des torreichen Mittelabschnitts sendete Alex Ehl mit dem Treffer zum 4:6 noch mal ein kräftiges Lebenszeichen des EVL.

Jetzt wollten die Hausherren nochmal eine richtige Schlussoffensive starten, liefen aber schon nach drei Minuten in einen Konter, den Topscorer Blomqvist (44.) mustergültig finalisierte. Zwar mühte sich der EVL auch in der Folge noch, Axel Kammerer nahm auch eine Auszeit, um sein Team nochmal einzuschwören, doch Kaufbeuren fuhr den Auswärtsdreier nun routiniert nach Hause und legte noch das 4:8 (Max Schmidle/57.) nach, ehe Marc Schmidpeter (58.) den 5:8-Schlusspunkt setzte.

Auf die EVL-Cracks wartet nun am Freitag (20 Uhr/Egetrans-Arena) das Auswärtsspiel bei den Bietigheim Steelers. Am vierten Advent (17 Uhr/Eisstadion am Gutenbergweg) ist zum zweiten Mal innerhalb von nur drei Wochen der EC Bad Nauheim an der Isar zu Gast.  

EV Landshut: Hübl; Wehrs, Bohac, Ostwald, Kronthaler, Messing, Neumann; Pompei, Czarnik, Brandl, Forster, Hofbauer, Ehl, Hofbauer, Schmidpeter, Hayes, Fischhaber, Gollenbeck, Baßler, Trinkberger

Tore: 1:0 (5.) Czarnik (Pompei/Brandl), 1:1 (16.) Wörle (Thiel/Laaksonen) (PP1), 1:2 (23.) Laaksonen (Schmidle/Koziol), 1:3 (24.) Lukes (Kittel/Kerälä), 2:3 (25.) Pompei(CzarniK/Brandl), 3:3 (26.) Hofbauer, 3:4 (27.) Blomqvist (Ketterer/Lukes), 3:5 (31.) Lukes (Kerälä/Blomqvist), 3:6 (38.) Lewis (Gracel/Wörle), 4:6 (40.) Ehl (Hofbauer/Forster), 4:7 (44.) Blomqvist (Lukes/Pokorny), 4:8 (57.) Schmidle (Thiel/Laaksonen), 5:8 (58.) Schmidpeter (Hayes/Wehrs).

Strafminuten: Landshut: 10, Kaufbeuren: 6

Schiedsrichter: Cori Müns / Ulpi Sicorschi

Zuschauer: 2551