Bärenstarker EVL verpasst Auswärtsdreier um acht Sekunden
750 EVL-Fans peitschen ihre Lieblinge fast zum Auswärtssieg beim EHC Freiburg – am Ende steht ein unglückliches 3:4 nach Verlängerung

STARKER RÜCKHALT: Patrick Berger erwischte in Freiburg einen Sahnetag, konnte die Niederlage des EVL aber letztlich auch nicht verhindern. Foto: EV Landshut.
Diese Niederlage hatte der EVL wahrlich nicht verdient! Die Landshuter Puckjäger erlebten unterstützt von 750 mit dem Sonderzug angereisten Anhängern in der ausverkauften Echte Helden Arena beim EHC Freiburg einen stimmungsvollen und intensiven Eishockeyabend mit einem extrem bitteren Ende. Acht Sekunden vor dem Ende kassierten die Niederbayern zunächst den 3:3-Ausgleichstreffer und unterlagen schließlich mit 3:4 nach Verlängerung.
EVL-Trainer Axel Kammerer zog nach einer emotionalen Partie ein kurzes und präzises Fazit: „Wir hätten hier heute den Sieg verdient gehabt“, sagte Kammerer und traf damit den Nagel auf den Kopf. Ganze acht Sekunden fehlten den Landshutern zum ersten Auswärtsdreier der Saison.
Bei den Landshutern begann im Vergleich zum Freitagsspiel Patrick Berger im Tor – und der erwischte einen richtig guten Tag! Freiburg begann dominant und krönte eine druckvolle Anfangsphase dank Topscorer Cam Spiro, der einen Sololauf zum Führungstreffer nutzte (6.). Jetzt erwachte der kämpferisch voll überzeugende EVL so richtig zum Leben, hielt noch entschlossener dagegen und besorgte noch vor der ersten Sirene den verdienten Ausgleich. Ales Jirik überraschte Ben Meisner im EHC-Gehäuse mit einem präzisen Distanzschuss (16.). Zu Beginn des zweiten Drittels zeigten die Gäste erst ihre Qualitäten im Penalty-Killing, überstanden eine Drei gegen Fünf-Unterzahl und zeigten sich dann selber höchst effizient. Mathieu Pompei drehte den Spieß um und schoss die Dreihelmenstädter erstmals in dieser Partie in Front (22.). In der Folge entwickelte sich ein temporeicher Schlagabtausch in dem sich die Landshuter immer wieder auf Schlussmann Patrick Berger verlassen konnten, allerdings auch zahlreiche – teilweise auch sehr diskussionswürdige – Strafzeiten hinnehmen müssten. So resultierte auch das Freiburger 2:2 durch Scott Allen aus einer Überzahlsituation. Doch auch Landshut hatte noch ein Ass im Ärmel. Mathieu Pompei traf mit einem unwiderstehlichen Konter zur Gäste-Führung. Als dann aber Dominik Bohac und auch noch Stephan Kronthaler in die Kühlbox mussten, hatten die Freiburger auf der Zielgerade der Begegnung noch eine doppelte Überzahl – und das ließ sich Nick Pageau nicht zweimal sagen. Mit einem Gewaltschuss überwand er Patrick Berger genau acht Sekunden vor der Schlusssirene. Auch zu Beginn der Verlängerung waren die Hausherren immerhin noch ein Mann mehr auf dem Eis. Jetzt machte Topscorer Cam Spiro den Unterschied. Erst traf der Angreifer die Latte, dann bescherte er seiner Mannschaft mit dem 4:3 den Zusatzpunkt.
Die Landshuter rangieren nun auf Tabellenplatz zwölf und haben neun Punkte Rückstand auf die Dresdner Eislöwen auf Platz zehn, allerdings auch noch zwei Spiele mehr zu absolvieren als die Elbstädter.
Am kommenden Wochenende warten auf den EVL zwei Partien gegen die Teams auf den beiden letzten Tabellenplätzen. Erst geht es am Freitag (19.30 Uhr/Eisstadion am Gutenbergweg) gegen das Schlusslicht Eispiraten Crimmitschau, Sonntag (17 Uhr/Eisstadion Bayreuth) geht es zum Vorletzten Bayreuth Tigers.
EV Landshut: Berger; Wehrs, Bohac, Ostwald, Kronthaler, Messing, Neumann; Pompei, Czarnik, Brandl, Hofbauer, Forster, Ehl, Schmidpeter, Hayes, Baßler, Fischhaber, Gollenbeck, Trinkberger, Jirik
Tore: 1:0 (6.) Spiro (Pageau/Spornberger), 1:1 (16.) Jirik (Forster/Hofbauer), 1:2 (22.) Pompei (Bohac/Czarnik). 2:2 (51.) Allen (Spiro/Pither) (PP1), 2:3 (56.) Pompei (Czarnik/Brandl), 3:3 (60.) Pageau (Spiro/Linsenmaier) (PP2), 4:3 (61.) Spiro (Pageau/Pither) (PP1).
Strafminuten: Freiburg: 8 + 10 Pruden (unsportliches Verhalten), Landshut: 20.
Schiedsrichter: Florian Fauerbach / Sascha Westrich
Zuschauer: 3500 (ausverkauft)