Schmerzhafte Overtime-Niederlage gegen den Tabellenführer
EV Landshut verliert gegen die Kassel Huskies trotz einer 5:2-Führung mit 5:6 nach Verlängerung

STARKES HEIMDEBÜT: Dimitri Pätzold stand erstmals für den EVL am Landshuter Gutenbergweg zwischen den Pfosten. Foto: EV Landshut.
Das tat ziemlich weh. Der EV Landshut hat den zweiten Sieg gegen Tabellenführer Kassel Huskies innerhalb von 48 Stunden verspielt. Im ausverkauften Eisstadion am Landshuter Gutenbergweg schickten die Dreihelmenstädter ihre Fans mal wieder durch ein Wechselbad der Gefühle. Die Landshuter führten bereits mit 5:2, nahmen am Ende aber doch nur einen Punkt mit und mussten eine 5:6-Niederlage nach Verlängerung quittieren.
4139 Zuschauer, darunter 850 per Sonderzug angereiste Fans der Kassel Huskies, feierten in Landshut ein echtes Eishockeyfest – nur das I-Tüpfelchen, nämlich einen Landshuter Heimsieg gab es am Ende nicht...
„Eigentlich hätte es heute für beide Mannschaften drei Punkte geben sollen“, erklärte Huskies-Trainer Tim Kehler und Leif Carlsson, der ohne den erkrankten Marc Schmidpeter auskommen musste, ergänzte: „Wir haben in den ersten beiden Dritteln wirklich gut gespielt und auch unsere Überzahlsituationen gut ausgenutzt. Nach dem 3:5 hat Kassel viel Energie gegeben. Wir haben dann leider etwas Angst bekommen und einfach nicht mehr so gut Eishockey gespielt. Wenn man zu Hause fünf Tore erzielt, sollte das eigentlich reichen, um ein Spiel zu gewinnen, aber so ist das manchmal im Eishockey.“
Der Tabellenführer eröffnete am Gutenbergweg in Person von Ben Duffy, der gleich vier EVL-Cracks aussteigen ließ, den Torreigen – der EVL hielt in einem ausgeglichenen Eröffnungsdrittel dagegen und kam durch Alexander Ehl (18.) den Ausgleich. Kassel startete auch im Mitteldrittel besser und kam durch Denis Shevyrins Handgelenksschuss schon nach 74 Sekunden zur neuerlichen Führung. Da sich der Spitzenreiter nun aber gleich eine Reihe von Strafzeiten einhandelte, konnte der EVL seine Qualitäten im Überzahlspiel in die Waagschale werfen. Erst glich Erik Gollenbeck in einfacher Überzahl aus (26.), dann nutzte Mathieu Pompei ein Fünf gegen-Drei-Powerplay zur ersten EVL-Führung an diesem Abend (31.). Jetzt dreht der EVL richtig auf! Nach einem Foul an Luca Trinkberger verwandelte Max Forster den fälligen Penalty zum 4:2 (33.). Nur eine Minute später machte Jeff Hayes aus dem Stadion endgültig einen Hexenkessel als er den besten Spielzug des Abends vergoldete und ein Zuspiel von Robbie Czarnik zum 5:2 (34.) verwertete. Ausgerechnet ein Landshuter Wechselfehler und die daraus resultierende Strafzeit brachte die Hausherren dann aus dem Tritt. Ben Duffy brachte den Ligaprimus gegen Ende des zweiten Drittels wieder heran. Kassel witterte Morgenluft und startete die große Aufholjagd. Landshut verlor zunehmend die Kontrolle über das Match während die Hessen jetzt voll durchzogen. Erst besorgte Michael Christ (47.) den Anschlusstreffer und Patrick Klöpper (53.) traf zum insgesamt verdienten 5:5-Ausgleich, der auch nach 60 Minuten noch Bestand hatte. In der Overtime hatten die Huskies das bessere Ende für sich. Corey Trivino beendete nach 137 Sekunden in der Verlängerung mit dem Siegtreffer zum 5:6 die Partie und bescherte Fans und Mannschaft der Huskies, die gemeinsam im Sonderzug nach Hause fuhren, einen hauchdünnen Auswärtssieg.
Am kommenden Wochenende wartet auf den EVL, der bis zum Mittwochabend trainingsfrei hat, ein echter Wegweiser. Die Rot-Weißen, die nun mit 54 Punkten auf Tabellenplatz elf rangieren, empfangen am Freitag (19.30 Uhr/Eisstadion am Gutenbergweg) den Rangzehnten (62 Punkte) Bietigheim Steelers. Das Sonntagsspiel steigt um 18.30 Uhr (Colonel-Knight-Stadion) beim EC Bad Nauheim.
EV Landshut: Pätzold; Ostwald, Zimmermann, Kronthaler, Dersch, Bohac, Wehrs, Messing; Baßler, Brandl, Jirik, Ehl, Forster, Hofbauer, Hayes, Czarnik, Pompei, Gollenbeck, Fischhaber, Trinkberger.
Tore: 0:1 (13.) Duffy (Moser/Scalzo), 1:1 (18.) Ehl (Dersch/Kronthaler), 1:2 (22.) Shevyrin (Bettahar), 2:2 (26.) Gollenbeck (PP1), 3:2 (31.) Pompei (Czarnik/Brandl) (PP2), 4:2 (33.) Forster (PS), 5:2 (34.) Hayes (Czarnik/Wehrs) (PP1), 5:3 (39.) Duffy (Scalzo/Moser) (PP1), 5:4 (47.) Christ (Bettahar), 5:5 (53.) Klöpper (Carroll/Tramm), 5:6 (63.) Trivino (Duffy/Scalzo)
Strafminuten: Landshut: 8, Kassel: 14.
Schiedsrichter: Alfred Hascher / Martin Holzer.
Zuschauer: 4139 (ausverkauft)