Statement zur Kooperation mit den Straubing Tigers

Nach den Diskussionen der vergangenen Tage um die beschlossene Zusammenarbeit des EV Landshut mit den Straubing Tigers erläutert EVL-Spielbetrieb-GmbH-Geschäftsführer Ralf Hantschke einige Hintergründe der Kooperation.
„Zum Ende der abgelaufenen Saison hat die Düsseldorfer EG unsere Kooperation beendet und sich einen neuen DEL2-Partner gesucht. Daraufhin haben wir das Straubinger Interesse an einer Zusammenarbeit, das schon länger bestand, aufgegriffen. Es handelt sich hierbei um eine Kooperation nach den Regeln und Durchführungsbestimmungen der DEL2, die den EV Landshut e.V. nicht betrifft.
Alleine aufgrund der geringen Entfernung bietet eine Zusammenarbeit zwischen Landshut und Straubing schon infrastrukturell ideale Voraussetzungen. Meine Aufgabe als Geschäftsführer ist es, alles Erdenkliche für das Wohl des Vereins zu tun. Mit unseren wirtschaftlich begrenzten Möglichkeiten möchte ich das sportlich Optimale herauszuholen. Dabei hilft diese Kooperation in mehrerlei Hinsicht. In dieser Saison müssen wir aufgrund der Coronavirus-Pandemie unseren Spieler-Etat im Vergleich zum Vorjahr um 25 bis 30 Prozent reduzieren. Deshalb sind auch die Förderlizenzspieler aus Straubing ein wichtiger Bestandteil bei der Kaderplanung, genau wie es letztes Jahr die Spieler der DEG waren. Diese Spieler belasten unser Budget nicht zusätzlich – und bekommen bei uns reichlich Eiszeit. Davon profitieren am Ende beide Vereine.
Darüber hinaus geben wir den jungen Spielern, die bei uns einen U24-Vertrag unterschreiben und somit förderlizenzberechtigt sind, eine ganz andere sportliche Perspektive. Dazu gehört, dass wir sämtliche Trainings- und Unterstützungsmöglichkeiten unseres Kooperationspartners im sportlichen Bereich nutzen können. Ohne die Kooperation mit Düsseldorf in der vergangenen Saison hätten wir zum Beispiel auch Alexander Ehl nicht ein weiteres Jahr halten können. Er hatte die Möglichkeit, sich in Landshut in seinem gewohnten familiären Umfeld sportlich weiterzuentwickeln. Wenn wir unseren jungen Spielern diese Optionen auch in Bezug auf die berufliche Ausbildung, die ja häufig parallel zu absolvieren ist, nicht bieten, werden sie schon deutlich früher in die DEL bzw. zu anderen Förderlizenzpartnern mit besseren Perspektiven wechseln. Mit einer Zusammenarbeit über sehr kurze Wege mit den Straubing Tigers können wir dem aber vorbeugen und schaffen somit einen Mehrwert nicht nur für die jungen Spieler, sondern auch für unseren Standort. Außerdem besteht die Möglichkeit, deutlich kurzfristiger auf Verletzungen zu reagieren.
Es ist also keinesfalls so, dass der EVL sich und seine Werte, geschweige denn seine Talente und damit auch die Nachwuchsarbeit verkauft. Die Spieler, die für den EV Landshut e.V. in den Nachwuchsligen auflaufen sind von dieser Kooperation schon deshalb nicht betroffen, weil sie nicht den Regeln und Durchführungsbestimmungen der DEL und DEL2 unterliegen.“