24.03.2024
EVL verpasst vorzeitigen Halbfinaleinzug und muss am Dienstag (19.30 Uhr) gegen Kaufbeuren in ein entscheidendes siebtes Spiel – Vorverkauf am Montag ab 17 Uhr
ES BLEIBT EXTREM ENG in der Serie zwischen dem ESV Kaufbeuren und dem EV Landshut, wie hier im Zweikampf zwischen Simon Schütz und Brett Cameron. Foto: Benjamin Lahr.
Der EV Landshut hat seinen ersten Matchpuck nicht nutzen können und den vorzeitigen Einzug ins DEL2-Halbfinale verpasst. Am Sonntagabend unterlagen die Niederbayern beim ESV Kaufbeuren in der ausverkauften energie schwaben arena mit 2:5. Damit steht es in der „Best of Seven“-Serie nun 3:3. Am Dienstag (19.30 Uhr) kommt es in Landshut somit zum ultimativen Showdown in dieser bayerischen Viertelfinalserie.
Der ESV Kaufbeuren ließ den EVL, der auf den verletzten Julian Kornelli verzichten musste, vom ersten Bully an deutlich merken, dass er seine letzte Chance in dieser Playoff-Serie unbedingt beim Schopfe packen wollte. Die Allgäuer begannen enorm entschlossen und setzten die niederbayerischen Gäste konsequent unter Druck. Und weil der EVL gegen die schnellen Allgäuer häufig einen Schritt zu spät kam, leisteten sich die Schützlinge von Heiko Vogler in den ersten neun Spielminuten gleich drei Strafzeiten. Nach einer Reihe erstklassiger Möglichkeiten nutzte der ESVK schließlich eine Landshuter Bankstrafe und die daraus resultierende doppelte Überzahl zur Führung. Johannes Krauß musste am kurzen Pfosten nur noch einschieben – 1:0 (10.). Der Rückstand war kein sonderlich gutes Omen für den EVL, denn bisher hatte in dieser Serie immer die Mannschaft gewonnen, die das erste Tor erzielt hatte.
In der Folge traten die Gäste, die zu diesem Zeitpunkt auch schon höher hätten zurückliegen können, dann aber strukturierter auf und verbrachten mehr Zeit in der gegnerischen Zone. Was fehlte, war der Killerinstinkt vor dem gegnerischen Tor. Den zeigten die Rot-Weißen dann aber im Mittelabschnitt: Nur zwölf Sekunden nach einer Kaufbeurer Strafe stellte Jesse Koskenkorva seine großartige Form unter Beweis und besorgte per Abstauber den Ausgleich. Landshut war jetzt viel besser in den Zweikämpfen und bekam vor allem die neutrale Zone besser in den Griff – und dann waren sie auch noch die effizientere Mannschaft. So hatte Wade Bergman das Glück des Tüchtigen als sein Schlagschuss durch Freund und Feind hindurch und auch an Daniel Fießinger vorbei ins Netzt trudelte. Nach 27 Minuten lag der EVL das erste Mal an diesem Abend vorne! Doch damit hatte der packende Schlagabtausch in diesem bayerischen Derby erst so richtig begonnen. Erst hatte Jonas Langmann bei einem Alleingang von Joey Lewis noch überragend pariert, doch nur wenige Sekunden später war er gegen Lewis dann machtlos – 2:2 (32.). Die mehr als 3000 Fans sahen jetzt einen Playoff-Fight mit offenem Visier und Chancen auf beiden Seiten.
Zu Beginn des Schlussabschnitts schien erst der EVL das Momentum auf seiner Seite zu haben, das Tor aber erzielte der ESVK – Jamal Watson schoss die Joker von der blauen Linie wieder in Führung (45.). Während die Niederbayern anschließend nichts unversucht ließen, hatte Kaufbeuren die klareren Torchancen, konnte daraus aber zunächst kein Kapital schlagen. Knapp fünf Minuten vor dem Ende schlugen die Joker, die zudem auch sehr diszipliniert verteidigten, dann aber doch zu. Nach einer blitzsauberen Kombination war es schließlich Sebastian Gorcik, der mit dem 4:2 das alles entscheidende siebte Spiel in dieser Serie erzwang. Den Schlusspunkt setzte der Ex-Landshuter Jere Laaksonen (59.) per Empty-Net-Goal.
„Kaufbeuren hat heute verdient gewonnen. Am Dienstag haben wir jetzt ein ´Do or Die-Spiel´“, kommentierte Heiko Vogler nach dem Spiel kurz und bündig.
Spiel sieben steigt am Dienstag um 19.30 Uhr in der Landshuter Fanatec Arena. Der Vorverkauf beginnt am Montag um 17 Uhr.
Übrigens: Alle vier Viertelfinalserien in dieser Saison werden in einem siebten Spiel entschieden. Was für eine verrückte Liga!
Die Zwischenstände in den übrigen Playoff-Serien:
Kassel Huskies – Lausitzer Füchse 3:3
Eisbären Regensburg – Ravensburg Towerstars 3:3
Eispiraten Crimmitschau – Krefeld Pinguine 3:3
Die Endstände in den ersten beiden Playdown-Serien:
Starbulls Rosenheim – Bietigheim Steelers 2:1; Rosenheim schafft den Klassenerhalt
Selber Wölfe – Dresdner Eislöwen 2:4, Dresden schafft den Klassenerhalt
EVL Aufstellung
Langmann, Vogl, Kurrer; Andreas Schwarz, Bergman, Thomas Brandl, Echtlerm Reich, Schmidt; Koskenkorva, Cameron, Zucker, McLellan, Tonge, Stieler, Linus Brandl, Schitz, Drothen, Seidl, Kharboutli, Zientek.
Schiedsrichter
David Cespiva / Nikolaus Neutzer
Strafminuten
Kaufbeuren: 8, Landshut: 14
Zuschauer*innen
3100 (ausverkauft)