12.11.2023

Deut­sche Män­ner schla­gen auch Ös­ter­reich – Frau­en auf Platz 3

RIESENJUBEL: 4200 Fans in der ausverkauften Landshuter Fanatec Arena bejubeln den Triumph des DEB-Teams über den Nachbarn aus Österreich. Foto: City Press.

Vor ausverkaufter Kulisse in der Fanatec Arena in Landshut feierte die DEB-Auswahl beim Deutschland Cup 2023 einen 5:3-Sieg (0:1, 1:1, 4:1) gegen Österreich. Torschützen für die DEB-Auswahl waren Marc Michaelis, Filip Varjecka, Yasin Ehliz und Daniel Pfaffengut.

Für das Nachbarschaftsduell gab es die erwarteten Kader-Änderungen: Im Tor feierte Leon Hungerecker sein A-Nationalmannschaftsdebüt, die Aufgabe als Kapitän übernahm Stürmer Yasin Ehliz für Tobias Rieder, der wie vorab abgestimmt nur am Donnerstag zum Einsatz kam. Auch in der Offensive wurde rotiert, so dass sich die Sturmreihen gegenüber Dänemark verändert hatten.

Die deutsche Nationalmannschaft startete gut in dieses Derby und beschäftige lange die österreichische Abwehr. Die Gäste konnten sich nur durch Konter etwas Luft verschaffen. In der 5. Minute stoppte Tim Brunnhuber einen solchen Gegenstoß der Österreicher mit einem Beinstellen und musste danach für zwei Minuten auf die Strafbank. Im Powerplay kamen die Gäste zu guten Chancen. Der Schuss an den Pfosten in der 6. Minute war dabei die gefährlichste Aktion. In der 10. Minute misslang ein Aufbaupass, den die Österreicher umgehend zu einem Konter nutzten. Benjamin Baumgartner traf aus spitzen Winkel über die Schulter von Leon Hungerecker zur Führung. Auf der Gegenseite hatte Luis Schinko in der 15. Minute den Ausgleich auf dem Schläger. Marc Michaelis legte die Scheibe nach hinten ab, doch Goalie Florian Vorauer hielt den Schuss von Schinko fest.

Wie zu Beginn des ersten Drittels war die deutsche Nationalmannschaft auch im zweiten Abschnitt zunächst das tonangebende Team, kam aber zunächst nicht zu zwingenden Abschlüssen. Nach fünf Minuten brachte Lukas Kälble dann mit einer Drehung die Scheibe aufs Tor, Schlussmann Vorauer hatte sie erst im Nachfassen. Durch die enge Manndeckung der Österreicher wurde das deutsche Offensivspiel zunehmend ausgebremst. In dieser Phase gelang dann Benjamin Baumgartner der zweite Treffer für die Rot-weißen (28.). Die Österreicher verteidigten weiter eng, zumeist zu zweit gegen einen deutschen Spieler. In der 32. Minute gelang es dann Yasin Ehliz sich zu lösen, um Marc Michaelis einen perfekten Pass zu spielen. Michaelis feuerte die Scheibe per One Timer ins Tor zum 1:2-Anschlusstreffer. Kurz vor der Pause erhielt Tobias Fohrler eine Strafe wegen Haltens. Leon Hungerecker rettet gleich am Anfang des Penalty Killings, so dass es mit 1:2 in die Pause ging.

In der 44. Minute fuhr Luis Schinko mit der Scheibe hinters Tor und bediente Marc Michaelis mit einem Pass im Slot. Seine Direktannahme war unhaltbar für Vorauer und Michaelis erzielte sein zweites Tor. Nur 43 Sekunden später jubelten die 4.200 Fans erneut: Filip Varjecka traf zur 3:2-Führung nach Zuspiel von Daniel Pfaffengut, der die Scheibe in der Ecke im Zweikampf gewann. Damit hatte das DEB-Team die Partie innerhalb kürzester Zeit gedreht. Kapitän Yasin Ehliz erhöhte in der 47. Minute in einem Alleingang auf 4:2. Der Anschlusstreffer der Österreicher durch Benjamin Baumgartner, der im Powerplay völlig alleine gelassen wird und seinen Hattrick vollendet, war ohne weitere Folgen. Daniel Pfaffengut erzielte drei Sekunden vor der Schlusssirene sein erstes Länderspieltor, als der Torhüter bereits gezogen war.

Dem Team von Harald Kreis gelingt damit im Derby ein Comeback und baute sogar die Führung aus. Spieler des Abends wurde Marc Michaelis.

Am Sonntag steht der abschließende Spieltag des Deutschland Cup 2023 auf dem Programm. Um 11 Uhr treffen Dänemark und Österreich aufeinander, am frühen Nachmittag (Spielbeginn: 14:30 Uhr) spielt Deutschland gegen die Slowakei um den Turniersieg.

DEB-Frauen auf Platz 3

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft verlor am Samstagnachmittag das Abschlussspiel beim Deutschland Cup gegen die bis dato ungeschlagenen Tschechinnen mit 0:8 (0:3, 0:1, 0:4). Für die Begegnung gab es keine personellen Veränderungen – alle 22 Spielerinnen des gestrigen Spiels standen auch heute im deutschen Roster. Im Tor startete wie schon beim Auftaktspiel Sandra Abstreiter.

Das deutsche Team hatte mit der Unterstützung der 3.007 Zuschauer einen guten Start ins Spiel. Laura Kluge verpasste gleich zu Beginn knapp die Führung. Es folgte die erste Strafzeit gegen Deutschland, die noch ohne Tor blieb. Nach einem Wechselfehler musste das DEB-Team unmittelbar danach erneut in Unterzahl ran. Dies nutzte Noemi Neubauerova zur 1:0-Führung. Davon unbeeindruckt spielte die deutschen Frauen weiter nach vorne. Lucia Schmitz zog in einer Szene vors Tor, scheiterte aber an Tschechiens Torfrau Klara Peslarova. In der neunten Minute ließ die DEB-Abwehr Sara Cajanova zu viel Raum, den sie zum zweiten Treffer der Tschechinnen nutzte. Nici Eisenschmid und Laura Kluge hatten eine Doppelchance. Auch Franziska Feldmeier verpasste den ersten DEB-Treffer. Kurz vor der Pause erhöhte Denisa Krizova noch auf 3:0 für die Gäste.

Im zweiten Drittel konnten sich die DEB-Frauen steigern. Zwar musste Sandra Abstreiter gleich in der 22. Minute einen freien Schuss der Tschechinnen parieren. Doch durch die zwei Überzahlspiele kam das Team von Frauen-Bundestrainer Jeff MacLeod zu großen Chancen: Emily Nix schoss aus kurzer Distanz aufs Tor, blieb aber hängen. Nici Eisenschmids Nachschuss wurde dann von Torhüterin Klara Peslarova pariert. In der letzten Minute erzielte Vendula Pribylova das vierte Tor der Tschechien.

Im Schlussdrittel legten die Tschechinnen einen Blitzstart hin. Denisa Krizova schlich sich hinter die deutsche Abwehrreihe und machte das 5:0. Sandra Abstreiter war dabei chancenlos. Nach einem geblockten Schuss an der blauen Linie konterte Tschechien die Deutschen aus. Abstreiter parierte den ersten Schuss noch, konnte aber den Rebound nicht festhalen, so dass Barbora Jurickova auf 0:6 stellte (50.). Nur 55 Sekunden später verloren die DEB-Frauen in der neutralen Zone den Puck, so dass die Tschechinnen wieder zum Konter kamen und durch Tereza Plosova das 0:7 erzielten. Den Schlusspunkt setzte im Powerplay Katerina Mrazova mit einem One Timer zum 0:8-Endstand.

Die Tschechinnen bleiben ungeschlagen bei diesem Turnier und gewinnen damit den ersten Deutschland Cup der Frauen. Das DEB-Team belegt den dritten Platz hinter Finnland. Auf Platz vier landet die dänische Auswahl.